Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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s ´Kleschdrlie

Hausansicht 2015, Foto: Heinz Renter
Foto: Heinz Renter

1870 Das 1. Vatikanische Konzil der „Römisch-katholischen Kirche mit dem Dogma der „Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen“ führt zum Streit und zur Bildung einer „Altkatholischen Glaubensgemeinschaft“. 1875 Die „Altkatholiken“ werden vom Innenministerium anerkannt und erhalten das Recht die katholische Pfarrkirche mitzubenutzen. Nach dem das Staatsministerium den Einspruch der Katholiken ablehnt verzichten dieselben auf die Nutzung der Pfarrkirche und errichten auf dem Pfarracker (neben dem Pfarrgarten) eine eigene Notkirche. Am 29.September 1875 wird die Notkirche eingeweiht. Die Kosten belaufen sich auf ca. 9400 Mark und erfordert sehr viel Eigenleistung. Das Kirchenschiff mit den schmalen Seitenschiffen weist eine Abmessung von knapp 80x40 Fuß (ca. 24x12m) und der Altarraum 28x20 Fuß (ca. 8,5x6m) auf. Es ist Platz für etwa 300 Erwachsene, 130 Kinder, sowie auf der Empore für etwa 30 Personen vorhanden. Schutzpatrone sind die Mutter Gottes und der hl. Fridolin. 1890 Bedingt durch den Mitgliederschwund bei den Altkatholiken erteilt das Justizministerium einen Erlass dass die Kirchen getauscht werden müssen. Die Altkatholiken übernehmen die Notkirche und die Katholiken wieder die Pfarrkirche. 1891 Die altkatholische Glaubensgemeinschaft löst sich auf. 1895   Josefine Wieber geb. Gänshirt stiftet dem Kirchenfond ihr Wohnhaus mit der Bedingung mit dem Erlös ein Schwesternhaus für Ordensschwestern zu errichten. Zuvor hat das Ehepaar Johannes und Theresia Kuhner 3000 Mark gestiftet damit von den Erträgen zwei barmherzige Schwestern unterhalten werden sollen. Die Notkirche wird im September 1895 abgerissen und auf dem Platz ein Schwesternhaus errichtet. In diesem Haus finden die Wohnung für die Schwestern, eine Mietwohnung, ein Krankenzimmer im Dachgeschoß, sowie auch eine Kleinkinderschule ihren Platz. Das Haus wird am 17.12.1895 von Schwestern vom Orden der Franziskanerinnen aus dem Kloster Gengenbach bezogen (daher leitet der Volksmund den Namen „´s Kleschdrliê“ ab). 1930 Die Schwestern verlassen das „´s Kleschdrliê“ und beziehen ein neues und größeres Schwesternhaus innerhalb des Dorfes. Das alte Schwesternhaus wird vom Kirchenfond an private Eigentümer verkauft. 1947 Da das Pfarrhaus zerstört ist bezieht Pfarrer Heinrich Beiser „´s Kleschdrliê“ als Pfarrhaus. 1950 Pfarrer Beiser verlässt das Haus um in das 1945 im Krieg zerstörte und inzwischen wieder aufgebaute Pfarrhaus zu ziehen.

Bilder und Bearbeitung von Bruno Jäger

Bild zur Verfügung gestellt: Fam. Wieber

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