Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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Die Kirnerschmiede in Grafenhausen

Franz und Stefan Kirner

 

 

 

Am 7. Januar 1799 hat sich der Schmied Anton Kirner (1772 – 1836) aus dem Nachbardorf Kappel mit der Bürgertochter Juliana Bengel hier in Grafenhausen verheiratet.

 

Anton Kirner war der Gründer der Schmiede. Als Anton Kirner sein Schmiedehandwerk in Grafenhausen aufnahm, waren schlimme Kriegszeiten. Zu jener Zeit wurden die Reisen mit Wagen unternommen und die Lasten konnten nur mit Fahrzeugen befördert werden, die von Zugtieren gezogen wurden. Die Ackergeräte und viele Geräte im Haus und Hof wurden damals noch lange vom Schmied hergestellt. So war der Dorfschmied in jener Zeit ein vielbeschäftigter und unentbehrlicher Mann für die bäuerliche Wirtschaft auf dem Dorf.

 

Nach dem Tod von Anton übernahm sein Sohn Damas Kirner (1818 – 1893) die Schmiede.                                            

Von folgenden Generationen der Fam. Kirner wurde die Schmiede betrieben:

-         3.Generation: Lukas Kirner (1848 – 1918)

-         4.Generation: Stefan Kirner (1884 – 1963)

-         5.Generation: Franz Kirner (1917 – 1987)

-         6.Generation: Siegfried Kirner (1954 - 2000)

 

Im Laufe der Zeit hat sich aber manches in der Schmiede verändert. Der Blasebalg zum Beispiel ist verschwunden. Einst haben die Dorfbuben aus der Nachbarschaft, die sich in der rauchgeschwärzten, feuersprühenden Schmiede stets merkwürdig wohl fühlten, mit großem Spaß den Blasebalg gezogen. Nach dem Blasebalg sorgte ein elektrisches Gebläse für den nötigen „Wind“. Verschiedene Werkzeuge füllten den Raum, aber die letzte Form erhielt das Eisen nach wie vor am Ambos. Sonderbar eilig hatte es dann der Schmied, als das Eisen aus dem Feuer kam. Bestimmte Wochentage waren dem Hufbeschlag vorbehalten.

 

Zwischen 1950 und 1970 wurden die Pferde und Kühe nach und nach von der aufkommenden motorisierten Zeit ersetzt. Traktoren, Mähdrescher und sonstige Geräte erleichterten die schwere bäuerliche Arbeit auf dem Feld. Die eingesetzten Maschinen mussten gewartet und repariert werden. Dies konnte die herkömmliche Schmiede nicht mehr leisten.

Mit dem Erwerb des Nachbargrundstückes im Jahr (1964) wurde die Schmiede erweitert und eine Landmaschinenwerkstatt errichtet. Diese wurde von Franz Kirner bzw. seinem ältesten Sohn bis zum Jahr 2000 betrieben.

 

Heute ist die alte Kirnerschmiede eine Historie. Zu besonderen Anlässen werden heute noch Schmiedearbeiten nach alter Traditiongefertigt.

Die Schmiede ist weiterhin im Besitz der Fam. Kirner.

 

 

 

Quellen: Fam. Kirner, DSB

 

Beitrag von Albrecht Höhn, Grafenhausen

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