Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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Kappeler Mühle

583 Jahre Kappeler Mühle

 

Erstmals erwähnt wird die "Kappeler Mühle" 1430 als Gemeindemühle, und ist somit im Eigentum der Gemeinde Kappel, die die Mühle verpachtet.

In den Jahren von 1430 bis 1840 verpachtet die Gemeinde die Mühle an verschiedene Pächter. Im Pachtvertrag wird unter anderem folgendes bestimmt:

"Der Pächter hat 44 Viertel Molzergetreide an die Gemeinde abzuliefern, bei Antritt eine Bürgschaft von 500 Gulden zu hinterlegen, die Wasserrechte genau zu beachten, stets für die ordentliche Abwicklung des Hanfreezens zu sorgen, das Sägen für die Bürger auszuführen, den gemeinen Zuchteber zu halten u.a. Aus dem Molzergetreide wird der Dorfhirte entlohnt."

1840 verkauft die Gemeinde das Anwesen wegen Unrentabilität für 30.000 Gulden an Josef Utz und Basilius Baumann, beide aus Rust.

1858 geht die Mühle über an Karl Richter, Müller und späterer Bürgermeister, durch Versteigerung für 40.000 Gulden.

1873 übernimmt die Fa. Carl Mez + Söhne, Seidenzwirnerei und Färberei, Freiburg i.Br., die Mühle für 40.000 Gulden, da sie bereits ein Grundstück mit einem Fabrikgelände westlich der Mühle besitzt. Zur Mühle gehören damals die Mahlmühle mit 4 Mahlgängen, Wohnhaus, Ökonomiegebäude westlich der Elz, rechts der Elz Sägemühle, Hanfreibe mit 4 Betten, Dreschmaschine, Schleifmühle und ein Rollgang.

(1874 werden drei baufällige Wasserräder durch eine Turbine von 7 Fuß Durchmesser ersetzt.)

Im Juli 1885 übernimmt Bernhard Kunz aus Rust die Mühle von Carl Mez + Söhne in Pacht, 1912 erwirbt er sie käuflich für 87.000 Gulden. Nach seinem Tod 1922 geht die Mühle über an seine Söhne Franz, Bernhard und Josef Kunz.

1926 wird das Sägewerk durch einen Brand zerstört. Es erfolgt 1927 der Umbau der Mühle, und anstelle von zwei Wasserrädern und einer alten Jonval-Turbine werden zwei Francis-Turbinen eingebaut.

Seit dem Jahr 2000 befindet sich nun die Mühle im Besitz von Wolfgang Kunz, der 4. Genertion der Familie Kunz. Ebenso im Jahr 2000 wird der Mühlen- und Sägebetrieb eingestellt.

 

Quelle:

"DiePforte", 4. Jhrg., Nr. 7/8, 1984

"DerAltvater", Juni 1954

 

Beitrag von Claus Leser

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