Geboren: 28.9.1895 Mühlenbach /Kinzigtal
Geweiht : 18.6. 1922
Pfarrei : 1932 - 1969 Grafenhausen Kreis Lahr
Ruhesitz 1969 Elgersweier
Gestorben : 15.9.1976 Elgersweier
Begraben : 18.9.1976 Grafenhausen
Wilhelm Keller wurde 1895 als Sohn eines Wagnermeisters in Mühlenbach im Kinzigtal geboren.Nach 1 Jahr als Wagnerlehrling beim Vater besuchte er die Gymnasien in Sasbach und Rastatt und beendete diese im Sommer 1917 mit dem Kriegsabitur.In Paderborn absolvierte er eine militärische Fliegerausbildung und war bis Kriegsende an zahlreichen Tag- und Nachteinsätzen beteiligt.Als Fliegerleutnant begann er nach Kriegsende das Theologiestudium. Am 18.6.1922 wurde er zum Priester geweiht. Seine Vikarsjahre verbrachte er zu Beginn in Glottertal,dann 6 Jahre in Achern und 2 Jahre in Gagggenau und wurde 1932 nach Grafenhausen Krs. Lahr versetzt. Dort war er zuerst 2 Jahre Pfarrverweser und dann weitere 35 Jahre bis 1969 Gemeindepfarrer. Er zog im Ruhestand zu seiner Nichte nach Elgersweier und verstarb dort im September 1976.Auf seinen Wunsch wurde er in Grafenhausen beigesetzt. Pfarrer Wilhelm Keller war schon im Jahr 1962 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt worden. Er hatte sich um die Gemeinde große Verdienste erworben.In den Kriegsjahren war Wilhelm Keller ein tatkräftiger Helfer für viele in Not geratene Familien , sei es als Erntehelfer ,Löschorganisator oder wertvoller Seelsorger. Am Kriegsende hat er die Gemeinde unter Lebensgefahr vor größerem feindlichen Beschuss bewahrt. Wie schon in den Vikarsjahren leistete er umfangreiche Arbeit in der Jugendbetreuung . Er unterstützte tatkräftig die Gesellenvereine und begeisterte sich für die Mitarbeit an vorderer Front in sportlich orientierten Vereinigungen. Nach dem Krieg übernahm er als Dekanatsjugendseelsorger die Reorganisation der Jugendarbeit im Dekanat und war auch im Fußballverband an führender Position tätig. Als „Sportpfarrer“ war er weit bekannt und genoss hohes Ansehen. Der kontaktfreudige und gesellige Pfarrer vertrat zu den Fragen seiner Zeit immer seine eigene oft unbequeme Meinung und äußerte sich in seinen Predigten kritisch zu dem politischen Regime .Im Sommer 1966 war der tatkräftige Pfarrer mit dem Bundesverdienstkreuz 1.Klasse ausgezeichnet worden. Treffend beschrieben war Wilhelm Keller in der Todesanzeige der Lokalzeitung :In kerniger Frömmigkeit diente Wilhelm Keller der Kirche.
Beitrag von Walter Batt, April 2016
Fotosammlung: Heinz Renter