Ausstellung über die historische Lokalbahn im Bürgersaal des Rathauses in Kappel.
KAPPEL-GRAFENHAUSEN. Schade, dass es diese Lokalbahn als Touristenattraktion nicht mehr gibt, ist am Sonntagmittag im Bürgersaal in Kappel immer wieder zu hören gewesen, als die Ausstellung über
das "Äddämr Bähnli" eröffnet wurde. Der Rathaussaal war sehr gut besucht und auch auswärtige Besucher – wie etwa die stellvertretende Bürgermeisterin aus Ettenheim, Ulrike Schmidt – zeigten ihre
Verbundenheit zu der einstigen Attraktion im Südbezirk.
Bürgermeister Jochen Paleit begrüßte die Gäste und Bruno Jäger als Vertreter des Arbeitskreises Historie. Er hat die Ausstellung gemeinsam mit der Gemeinde ausgerichtet. Während der Paleit Bezüge zur
aktuellen Debatte um den Ausbau der Rheintalbahn herstellte, gab Jäger einen geschichtlichen Abriss. Die Bahnlinie führte einst auf einer 16 Kilometer langen Strecke von Ettenheimmünster bis an den
Rhein, war im Dezember 1893 eröffnet worden und erlebte im September 1966, allerdings nur auf einem kleinen Teilstück, ihre letzte Fahrt. Der erste Spatenstich für die Bahn war im Frühjahr 1893
erfolgt, die gesamte Anlage war in weniger als einem Jahr fertiggestellt.
Bruno Jäger erinnerte an die Bahnhaltestellen von Kappel und Grafenhausen.Dort wurden der Fahrtkartenverkauf und die Güterabfertigung in Wellblechbuden abgewickelt. Der Arbeitskreis Historie hatte
diese Orte schon vor einiger Zeit mit Erinnerungstafeln versehen. Am Rhein stand die Stationsbude nicht auf dem Boden, sondern auf einem offenen Güterwagen auf den Schienen und wurde bei
Hochwassergefahr vom Zug hinter den Hochwasserdamm gezogen. Die Gemeinden hatten das Gelände für die Schienenstrecke kostenlos zur Verfügung stellen müssen. Ziel der Lokalbahn war die Vertiefung der
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Seiten des Rheins.
Auf insgesamt 16 Stelltafeln konnten die Besucher die Geschichte der Bahn anhand eindrucksvoller Bilder und Karten nachvollziehen. Verantwortlich für das umfangreiche Anschauungsmaterial ist Bernhard
Uttenweiler, der diese historischen Exponate schon vor Jahren in seiner Heimatstadt Ettenheim ausgestellt und sie nun nach Kappel ausgeliehen hatte. Dort wurden sie um neuere Bilder ergänzt. Der
Bürgermeister und Bruno Jäger dankten dem Historiker für die exzellente Arbeit und Walter Batt überreichte ihm vom Arbeitskreis als Dankeschön die Reproduktion einer der ältesten Landkarten aus der
Region, die Abt Martin Gerbert vom Kloster St. Blasien im Jahr 1788 hatte fertigen lassen und auf der die damaligen Besitzansprüche von Adel und Kirche verzeichnet sind.
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Kappel-Grafenhausen Lokomotive der wirtschaftlichen Beziehungen Lahrer Zeitung, 17.11.2014 19:52 Uhr
Die Exponate zum "Aäddämr Bähnli" stießen am Sonntag auf große Resonanz. Foto: Rest
Kappel (bat). Schade, dass es diese Lokalbahn nicht mehr gibt, ist am Sonntagmittag im Kappeler Bürgersaal oft zu hören gewesen. Dort wurde die Ausstellung zum "Äddämr Bähnli" eröffnet.
Bürgermeister Jochen Paleit und Bruno Jäger für den Arbeitskreis "Historie", der diese Ausstellung mit der Gemeinde ausrichtet, begrüßten die vielen Besucher. Jäger gab einen geschichtlichen Abriss zu der Bahn, die einst auf einer rund 16 Kilometern langen Strecke von Ettenheimmünster an den Rhein verkehrte. Eröffnet wurde sie im Dezember 1893, ihre letzte Fahrt hatte sie im September 1966. Der Spatenstich für die Bahn war erst im Frühjahr 1893 erfolgt, sodass die Anlage in weniger als einem Jahr fertiggestellt wurde. Jäger erinnerte an die Bahnhaltestellen von Kappel und Grafenhausen, wo man in Wellblechbuden der Fahrtkartenverkauf und die Güterabfertigung erledigte.
Der Arbeitskreis "Historie" hat schon vor einiger Zeit diese Lokalitäten mit Erinnerungstafeln versehen. Am Rhein stand die Stationsbude nicht auf dem Boden, sondern auf einem Güterwagen, sodass sie bei Hochwassergefahr hinter den Damm gezogen werden konnte. Die Gemeinden mussten das Gelände für die Schienenstrecke kostenlos zur Verfügung stellen. Ziel der Lokalbahn war die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Seiten des Rheins.
Auf 16 Stelltafeln konnten nun eindrucksvolle Bilder und Karten betrachtet werden. Verantwortlich für das umfangreiche Anschauungsmaterial ist Bernhard Uttenweiler, der die Exponate in seiner Heimatstadt Ettenheim schon vor Jahren ausgestellt und sie nun nach Kappel ausgeliehen hatte. Sowohl der Bürgermeister als auch Bruno Jäger dankten dem Historiker für die exzellente Arbeit. Walter Batt überreichte ihm im Namen des Arbeitskreises als Dankeschön die Reproduktion einer der ältesten Landkarten für das hiesige Gebiet, die Abt Martin Gerbert vom Kloster St. Blasien 1788 fertigen ließ und wo die damaligen Besitzansprüche von Adel und Kirche verzeichnet sind.
Die Ausstellung ist diese Woche während der Öffnungszeiten des Rathauses Kappel zu besichtigen (mittwochs bis 18 Uhr) und am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
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Zur Musik des Duos Heimatklang sangen die Besucher des Begegnungsnachmittages in Kappel kräftig mit / Infos vom AK Historie.
KAPPEL-GRAFENHAUSEN (amu). Das Motto des Begegnungsnachmittages im Bürgersaal von Kappel – "Sing mit" – haben die etwa 70 Seniorinnen und Senioren aus beiden Teilgemeinden sehr wörtlich genommen.
Das Duo Heimatklang aus Teningen-Heimbach mit Gerhard Strub (Zither, Gesang) und Rosi Haas (Gitarre, Gesang) traf genau den Nerv der älteren Mitbürger, zumal die meisten unter ihnen die alten Heimat-
und Volkslieder auch ohne Textvorlage mit Begeisterung mitsingen konnten. Da warteten die Senioren gerne eine Stunde lang, bis Kaffee und Kuchen serviert wurden.
"Ich freue mich sehr, Sie in alter Frische zu sehen", so das Kompliment von Bürgermeister Jochen Paleit an seine Mitbürger, und danach erwies er sich als sachlich fundierter Kenner der
Entstehungsgeschichte der Doppelgemeinde. Diese begann im Jahr 1216 mit dem "Frieden zu Kappel", referierte Paleit. Von den unheilvollen Kriegen sei auch die Doppelgemeinde, die heute etwa 5000
Einwohner zählt, gebeutelt worden. Der Zusammenschluss mit Grafenhausen im Jahr 1973 habe sich als gute Entscheidung erwiesen: "Sie sind ja auch ganz nett", meinte Paleit zu den Senioren aus
Grafenhausen.
Dass die Gemeinsamkeit funktioniert, hätten die vergangenen 40 Jahre bewiesen, fügte der Bürgermeister hinzu. Die interkommunale Zusammenarbeit biete große Vorteile. Die Verwaltung habe die Aufgaben
im Griff. In zehn Tagen erfolge der Spatenstich zur Sanierung der Ortsdurchfahrten beider Ortsteile. Im Verbund mit den Südgemeinden (Wasser, Abwasser) werde man sich weiter entwickeln, schaute
Paleit in die nähere Zukunft.
Danach wurde wieder gesungen, besonders intensiv bei "Bajazzo", einem volkstümlichen Gassenhauer. Seit etwa acht Jahren sind Gerhard Strub (73) und Rosi Haas als Duo unterwegs und unterhalten
vorwiegend Senioren mit ihren Liedern. Dass beide sehr heimatverbunden sind, lässt schon ihr Repertoire erkennen.
Über die Arbeit des Arbeitskreises Historie berichtete Liselotte Salwetter. Der Arbeitskreis wurde aus Anlass der 900-Jahrfeier gegründet, zehn Bürger aus beiden Teilgemeinden arbeiten ehrenamtlich
in diesem Kreis. Dieser trifft sich einmal im Monat in Grafenhausen. Eine eigene Homepage gibt Einblick in die Arbeit des Arbeitskreises und informiert über Termine und Veranstaltungen. Am 16.
November findet in Kappel eine Ausstellung über das Ettenheimer Bähnle statt. Ein Faltblatt wird über die Wegkreuze informieren. Und an verschiedenen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, wie am
Lindenplatz und am Rathaus, sollen Gedenktafeln angebracht werden.
Thomas Kabas, 73-jähriger SC-Fan, überraschte die Senioren mit eigenen Texten, die er mit bekannten Melodien zum Besten gab, sehr zur Belustigung der Besucher. Das Duo Heimatklang griff noch einige
Male in die Saiten. Daneben wurde das Beisammensein auch für ausführliche Gespräche unter den Senioren genutzt. Die Gemeinde übernahm die Kosten des Begegnungsnachmittages, den Rathausmitabeiterin
Simone Schießle organisiert hatte.
Quelle: Badische Zeitung vom 09.11.2014
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Kappel-Grafenhausen Eine erzwungene "Vernunftehe" Lahrer Zeitung, 10.10.2014 19:21 Uhr
Beim Gemeinde-Quiz war Wissen gefragt. Walter Batt stellte Fragen zur Geschichte der Gemeinde an vier Gruppen von ehemaligen und aktuellen Gemeinderäten (hier im Bild eine Gruppe Alt-Gemeinderäte). Foto: Decoux-Kone
Von Michael Masson
Kappel- Grafenhausen. Die Doppelgemeinde Kappel-Grafenhausen ist 1974 im Zuge der damaligen landesweiten Verwaltungsreform unter Druck "verheiratet" worden. Jetzt ist das 40-jährige Bestehen in der Grafenhausener Mehrzweckhalle gefeiert worden.
Rund 260 Ehrengäste und Bürger hatten sich eingefunden, die Plätze wurden richtig rar. Bürgermeister Jochen Paleit arbeitete eingangs eine lange Begrüßungsliste ab, von benachbarten Amtskollegen bis hin zu Monsieur le Maire Jean-Paul Roth von der elsässischen Partnergemeinde Rhinau. Auch Alt- Bürgermeister und Ehrenbürger Raimund Halter durfte nicht fehlen.
Paleit schlug einen großen historischen Bogen, beginnend bei Kappel mit seinen Kelten nebst Fürstengrab von 620 vor Christus, späteren Römern, mittelalterlicher Fischerzunft und erster urkundlicher Erwähnung 1219 als "Villa Capella" bis in die heutige Zeit.
Auch wenn anfänglich noch keine große Liebe ausgebrochen war, hatten sich die beiden Gemeinden schließlich, dem Stuttgarter Druck gehorchend, 1974 zähneknirschend zusammengeschlossen. "Die Gemeinsamkeiten überwiegen, anfängliche Streitereien sind längst überwunden", versicherte Paleit. Die einst zwangsverheiratete Doppelgemeinde habe sich prächtig entwickelt, und vieles gemeinsam geleistet. "Von einer Midlife-Crisis ist keine Spur."
Auch die grüne Landtagsabgeordnete Sandra Boser lobte Kappel-Grafenhausens gemeinsam erarbeitete Errungenschaften vom breiten Bildungsangebot bis hin zum Naturschutzgebiet Taubergießen.
Kinder der vierten Grafenhausener Grundschulklasse führten temperamentvolle Tänze der 70er-Jahre auf, fünf "Wieber-Buebe" aus Kappel erledigten Nostalgie auf ihre musikalische Art. Rainer Robol hatte extra ein Jubiläumslied getextet: "Es war vor 40 Jahren, zwischen Autobahn und Rhein". Auch sonst sorgte die muntere Truppe für Erinnerung, präsentierte Hitparaden-Schlager aus dem Heiratsjahr 1974. Da waren etwa "Griechischer Wein" oder "Theo, wir fahr’ n nach Lodz" populär gewesen.
Nicht minder unterhaltsam gestaltete sich ein historisches Frage- und Antwortspiel des "Arbeitskreises Historie" mit Walter Batt an der Spitze. Der hatte für diesen Anlass sogar seine alte groß karierte Jacke à la Peter Frankenfeld wieder ausgegraben, die er bereits vor 40 Jahren getragen hatte. Erinnerungen wurden wach, auch als Batt zahlreiche knifflige Fragen der Gemeindegeschichte Kappel-Grafenhausens für vier Gruppen ehemaliger und aktueller Gemeinderäte und Vereinsvertreter stellte.
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Während der 1920er Jahre gab es im Theaterwäldeli in Kappel ein Freilichttheater für 1400 Zuschauer / Der Arbeitskreis Historie arbeitet die Geschichte auf .
Szene aus dem Schwanritter Foto: Privat
Das Theaterwäldeli heute, von der Gemeinde frisch eingesandet und mit neuen Bänken versehen; in der Mitte der Gedenkstein von Stehlin Foto: Hagen Späth
Der Schwanritter vom Rhein von Margarethe Gottschall, 1927, vor großer Kulisse Foto: Repros: Historischer Arbeitskreis
Bilder einer Aufführung: Schwanritter (links) und Friedrich Stehlin beim Gedenkstein im Theaterwäldeli Foto: Privat
Foto: Privat
KAPPEL-GRAFENHAUSEN. "Der Besuch war an schönen Sommertagen immer sehr gut. Das stille Dorf war bald im ganzen Lande bekannt." Mit diesem Satz beschreibt das Ortssippenbuch anschaulich die Bedeutung des Freilichttheaters, das vor 90 Jahren mit seinen Aufführungen Besucher aus nah und fern anzog. Es gab eine gedeckte Zuschauerhalle mit 1400 Sitzplätzen. Bei den Aufführungen wirkte das halbe Dorf mit.
Der Arbeitskreis Historie hat sich daran gemacht, die Geschichte dieser Volksschauspiele aufzuarbeiten und hat im Rahmen des historischen Rundwegs auch für das "Theaterwäldeli" eine Infotafel
vorbereitet. Das ist der Ort, wo von 1921 bis 1928 die Aufführungen unter der Leitung von Oberlehrer Friedrich Stehlin stattfanden. Stehlin hatte einen Theaterverein gegründet und auch die
Organisation der Volksschauspiele übernommen. Noch heute erinnert ein Gedenkstein mit Tafel im Theaterwäldeli an den rührigen Mann, der es in wirtschaftlich schwieriger Nachkriegszeit verstanden
hatte, fast jedes Jahr ein neues Stück auf die Freilichtbühne zu bringen.
1921 begannen die Aufführungen, zunächst noch in Vogts Kiesgrube, mit Webers "Freischütz". 1922 schon zog man in das Gelände am Theaterwäldeli um und spielte "Preziosa", ebenfalls von Carl Maria
von Weber. 1923 gab es keine Aufführung, die Familie Stehlin musste den Tod ihrer fünfjährigen Tochter Margaretha verkraften. 1924 folge "Rosa von Tannenburg", 1925 "Genovefa", 1926 "Der Trompeter
von Säckingen", 1927 "Schwanenritter vom Rhein" und 1928 schließlich nochmals "Der Freischütz". Dann war Schluss. Das Ortssippenbuch verweist auf die zunehmende Wirtschaftskrise und darauf, dass
Vielen der lange Weg vom Bahnhof Orschweier zu beschwerlich geworden sei.
Diese Informationen mit einer ganzen Reihe von Fotos der Aufführungen von damals können der Homepage des Arbeitskreises (AK) entnommen werden. Es ist der Initiative von Lieselotte Salwetter zu
verdanken, dass dem AK noch viel, viel mehr Material zur Verfügung steht, das der Bearbeitung harrt. Salwetter hat den Kontakt zu Josef Ekkehard Stehlin, den heute 82-jährigen Sohn des Oberlehrers
Friedrich Stehlin, gesucht und ihn tatsächlich in Freiburg ausfindig gemacht. Stehlin hat ihr daraufhin eine dicke Mappe mit Zeitungsartikeln von früher, das originale Protokollbuch des
Theatervereins und Fotos zur Verfügung gestellt. Einen großen Teil seiner Lebenserinnerungen, die er aus seinen Tagebüchern zusammengefasst haben muss, durfte sie kopieren. Ein reicher Fundus, den
Salwetter im Laufe des Winters bearbeiten will.
In diesem Fundus hat sie auch ein Dokument besonderer Art gefunden. Es ist ein Brief des Bezirksamts Lahr an den Kultusminister des Landes, datiert vom 19. Juli 1924. In diesem Brief wird von Amts
wegen die Bedeutung der Aufführungen für das Dorf hervorgehoben, aber auch die überörtliche Wertigkeit bestätigt. "Die Zahl der Mitwirkenden dürfte nahezu 200 betragen und setzt sich lediglich aus
Ortseinwohnern zusammen. Die künstlerischen Leistungen dürfen als recht beachtenswert, das Streben, gute Volkskunst ohne unverhältnismäßigem Aufwand an Gepränge zu bieten, als in hohem Maße
lobenswert bezeichnet werden. (…) Nach dem Ausgeführten tragen wir keine Bedenken auszusprechen, dass den Kappeler Aufführungen mehr als örtliche Bedeutung zukommt."
Bruno Jäger, der langjährige Vorsitzende der Fischerzunft, der ebenfalls im AK mitarbeitet, hat Friedrich Stehlin noch als Schüler kennengelernt. Jäger, 73 Jahre alt, berichtet zwar, dass Stehlin zu
dieser Zeit schon in Pension gewesen sei, aber ab und zu habe er noch Vertretungsstunden in der Schule gemacht. Jäger ist auf die Zeitzeugin Emilie Motz aus Kappel gestoßen. Die 98-Jährige lebt heute
in Ettenheimmünster im Seniorenheim. "Sie verfügt aber noch immer über ein ausgezeichnetes Gedächtnis", sagt Jäger. Ihre Erinnerungen rund um die Volksschauspiele hat er auf Tonband
aufgenommen.
Ihm wie dem ganzen Arbeitskreis ist es ein Anliegen, dass der Platz im Theaterwäldeli von der Gemeinde wieder etwas ansprechender hergerichtet wird. Dies ist in der Zwischenzeit geschehen.
Bauhofmitarbeiter haben die verrosteten Bankfundamente und die Baumstümpfe abgebaut, den Platz eingekiest und neue, massive Bänke aufgestellt. Bürgermeister Jochen Paleit sichert zu: "Die Gemeinde
übernimmt die Pflege des Platzes." Der Platz sei mit Material aufgefüllt worden, weil der Boden nach Regenfällen doch immer sehr nass werde. Es sieht also so aus, als ob der Arbeitskreis die
Infotafel bald aufstellen kann. Jäger berichtet, dass er hier regelmäßig Gruppen vorbeiführt, die eine Bootsfahrt bei ihm gebucht haben. Weil die Busse nicht auf dem Wirtschaftsweg fahren dürfen,
hole er die Menschen vorne an der Straße ab und gehe dann mit ihnen am Theaterwäldele vorbei. Jäger: "Und dann machen wir dort halt und ich berichte ihnen aus früheren Zeiten."
Die Inschrift von Friedrich Stehlin auf dem Gedenkstein in der Mitte des Platzes lautet:
Mit Frühlingsfest wird 50 Jahre Ferdinand-Ruska-Schule gefeiert.
Viele Festbesucher suchten und fanden sich auf Klassenfotos früherer Jahre, die in einer Ausstellung zu sehen waren. Foto: SAndra Decoux-Kone
Statt Unterricht im Klassenzimmer gab es beim Schulfest Spiel und Spaß im Freien. Foto: Sandra Decoux-Kone
Mit einer Tafel wird jetzt an den Namensgeber erinnert. Foto: Sandra Decoux-Kone
KAPPEL-GRAFENHAUSEN. 50 Jahre hat die Ferdinand-Ruska-Schule in Grafenhausen auf dem Buckel. Mit einem großen Jubiläumsfest haben Lehrer, Schüler, Eltern und Freunde der Schule am Samstag auf die fünf Dekaden zurückgeblickt und gleichzeitig das Hier und Jetzt gefeiert.
Man sieht es der Jubilarin nicht an: Tausende Kinder haben in 50 Jahren die Einrichtung in der Schulstraße erstürmt, über Klassenarbeiten geschwitzt, viel gelernt und auch einiges erlebt. Walter
Batt, ein Mann der ersten Stunde und bis 2004 Rektor an der Ferdinand-Ruska-Schule, begrüßte am Samstag deshalb nicht nur all jene, die zum Fest gekommen waren, sondern erinnerte auch an die
Anfänge.
Das Fest, das gleichzeitig ein feierlicher Start in den Frühling werden sollte, war zwar nicht von Sonnenschein gesegnet, dennoch versammelten sich zahlreiche Schüler – aktuelle wie ehemalige – ,
Eltern und Lehrer vorm Eingang der Schule, als um 14 Uhr das Programm startete. "Am 11. Januar 1964 haben wir das Gebäude eingeweiht", erklärte Batt, "und dann bekam die ehemalige Volksschule auch
ihren Namen."
Ferdinand Ruska, der 1826 in Grafenhausen geborene Pädagoge, der in Bernau Lehrer war und dessen Nachkommen bedeutende deutsche Wissenschaftler wurden, hat der Schule den Namen gegeben. Als
Erinnerung an die für Grafenhausen bedeutende Familie wurde am Samstag am Eingang zur Schule eine Erinnerungstafel angebracht. Gestiftet wurde die Tafel vom Arbeitskreis Historie
Kappel-Grafenhausen.
Und noch ein Geschenk gab es zum runden Geburtstag der Schule: Der Verein Communis Considere und die Sparkasse Offenburg/Ortenau übergaben ein Spielgerät. Auf einer Hopserplatte im Schulhof können
sich die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Werkrealschule nun in Gleichgewicht und Geschick üben. Außerdem kann von der Spende auch ein Tischkicker für die Aula angeschafft werden.
Im Namen der Vereinsgemeinschaft Grafenhausen überreichte deren Vorsitzende Anja Gigler ein Geldpräsent. Maria Gut, seit 20 Jahren Pädagogin an der Schule und seit zehn Jahren Leiterin der Schule war
begeistert, von Geschenken und Jubiläumsfest. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Holzbläsergruppe der Musikkapelle Grafenhausen. "Das war ganz toll und wir sind sehr froh über die tolle
Kooperation mit der Musikkapelle", erklärte Gut und machte gleichzeitig auf das folgende Programm in der Sporthalle aufmerksam. Dort gab es Gedichte, Tänze und Lieder – von Klassen der Schule
inszeniert. Auf dem Schulhof warteten auf die Besucher dann noch viele Angebote: Ponyreiten, Basteln oder Bogenschießen.
Zum Geburtstag eine Ruska-Tafel
Badische Zeitung
KAPPEL-GRAFENHAUSEN. 50 Jahre hat die Ferdinand-Ruska-Schule in
Grafenhausen auf dem Buckel. Mit einem großen Jubiläumsfest haben ...
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