Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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Das Fürstengrab von                     Kappel

Im Jahre 1973 wurde nördlich von Kappel im Gewann Kreuzwegfeld von Josef Naudascher ein keltisches Fürstengrab gefunden und 1976 vom Landesdenkmalamt, Außenstelle Freiburg ausgegraben. Zur Entdeckung dieses dritten keltischen Fürstengrabes zählt in erster Linie der Fund des ersten Grabes im Jahre 1880. Schon damals vermutete man, dass sich im Umfeld des ersten Grabes sich weitere Gräber befinden. Hinweis gab der angrenzende im Spätmittelalter abgegangene Weiler Trisloch. Von seinem keltischen Namen zusammengesetzt aus tri=drei und loch bzw. lêch=(Gedenk-) Stein wurde von Anfang an auf drei Gräber geschlossen.

Das zweite Grab das zwischen dem 1. und 3. vermutet wurde, schien schon sehr früh der Bodenbewirtschaftung zum Opfer gefallen zu sein. Von ihm wurden noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts  Reste festgestellt.

Der bisher nicht erkannte 3. Grabhügel enthielt ein ungewöhnlich reich ausgestattetes Grab. Der Tote war in einer hölzernen Grabkammer bestattet worden und lag vermutlich im Kasten eines Zeremonienwagens, der auseinandermontiert war. Mit Bronzefibeln, einem Halsring aus Bronze, zwei eiserne Lanzenspitzen und einem Dolch mit Bronzegriff hat sich die Tracht- und Waffenausrüstung eines Mannes erhalten. Vermutlich über ihm hingen zwei große Trinkhörner mit Endtüllen gefasst. Zum weiteren Grabinventar gehörten eine Reihe großer und kleiner Gefäße, die wahrscheinlich teilweise gefüllt waren. Sie wurden ihm für seine Wanderung nach Westen zu Hades in der Unterwelt mitgegeben. Diese Grabbeigaben wurden ins römisch-germanische Museum nach Mainz gebracht und dort restauriert.

Diese kostbaren und seltenen Grabbeigaben lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um ein herrschaftliches Grab der früheren Hallstattzeit (ca. 620 v. Chr.) handelt. In dieser Zeit war es den Kelten nordwärts der Alpen Sitte, über dem Grab eines Toten einen Grabhügeln aufzuschütten. Kannte man aus der mittleren Bronzezeit bereits Hügelgräber, so waren dies jedoch meist nur flache Grabhügel, während in der Hallstattzeit bislang unbekannte Dimensionen an Grabhügeln erreicht wurden. So dürfte der Grabhügel von Kappel einen ursprünglichen Durchmesser von 38 m und eine angenommene Höhe von 5 m gehabt haben. Der kreisrunde Hügel war mit Pfählen eingefasst die noch als Verfärbung übrig blieben. Das Grab in dem der Stammesfürst ruhte, lag ungefähr im Zentrum des Hügels.

Das Zentralgrab mit dem Fürsten wurde en bloc gehoben und zur Ausgrabung in das Römisch Germanische Zentralmuseum Mainz gebracht. Die dazugehörigen Nebengräber wurden ebenfalls ausgegraben.

Quelle: Informationstafel des RGZ Mainz und LDA Freiburg im Rathaus Kappel-Grafenhausen

Bronzegefäße aus dem Fürstengrab von Kappel

Gefundene Beschläge zu einem keltischen Trinkhorn

Modell des Grabhügels,

Im Zentrum des Grabhügels befand sich die Grabkammer mit einer Grundfläche von ca. 3,0 x 4,2 meter groß.

Das Modell befindet sich im Rathaus von 

Kappel - Grafenhausen

Am 22. Oktober 1938 erschien im "Der Altvater, Heimatblätter der Lahrer Zeitung"

folgender Artikel, geschrieben von Emil Baader (1891-1967, Heimatforscher und Lehrer).

Quellen: ,, der Altvater Heimatblätter der Lahrer Zeitung" vom 20.10.1938                                              Wikipedia: Emil Baader                                          Text, Bearbeitung und Bildmaterial von Claus Leser

The Prince's Tomb of                     Kappel

In 1973, a Celtic prince's tomb was found north of Kappel in the Gewann Kreuzwegfeld by Josef Naudascher and excavated in 1976 by the State Monuments Office, Freiburg Branch. The discovery of this third Celtic princely tomb is primarily the discovery of the first tomb in 1880. Even then it was assumed that there were other graves in the vicinity of the first tomb. The adjacent hamlet of Trisloch, which left in the late Middle Ages, gave a hint. From its Celtic name composed of tri=three and loch or l'ch=(memorial) stone was closed from the beginning on three graves.

The second tomb, which was suspected between the 1st and 3rd, seemed to have fallen victim to soil management very early on. Remains were found by him at the beginning of the 20th century.

The previously unrecognized 3rd burial mound contained an unusually richly equipped tomb. The dead man had been buried in a wooden burial chamber and was believed to have been in the box of a ceremonial car that had been disassembled. With bronze fibulae, a bronze neck ring, two iron lance tips and a dagger with a bronze handle, a man's costume and weapon equipment has been preserved. Probably above him hung two large drinking horns with end tulles. The other grave inventory included a number of large and small vessels, which were probably partially filled. They were given to him for his trek west to Hades in the underworld. These burial objects were taken to the Roman-Germanic Museum in Mainz and restored there.

These precious and rare burial objects leave no doubt that it is a stately tomb of the former Hallstatt period (ca. 620 BC). During this time, it was customfore of the Celts north of the Alps to dig up a burial mound over the grave of a dead man. If one knew from the middle Bronze Age already hill graves, however, these were mostly only flat burial mounds, while in the Hallstatt period previously unknown dimensions were reached on burial mounds. Thus, the burial mound of Kappel must have had an original diameter of 38 m and an assumed height of 5 m. The circular hill was framed with piles that were left as discoloration. The tomb in which the chief of the tribe rested was approximately in the center of the hill.

The central tomb with the prince was raised en bloc and taken to the Roman Germanic Central Museum Mainz for excavation. The associated side graves were also excavated.

Source: Information board of the RGZ Mainz and LDA Freiburg in the town hall Kappel-Grafenhausen

Text: Claus Leser

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