Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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Bahnstation, Ättemer Bähnli

Die Epoche des Eisenbahnzeitalters hatte auch in Grafenhausen und Kappel ihre Spuren hinterlassen

" S" Ättemer Bähnli

Im Jahre 1893 hat die Firma Vering und Wächter aus Berlin, ein schmalspurig und 1 Meter breites Schienennetz erstellt. Am 22. Dezember 1893 fuhr ein festlich geschmückter Dampfzug erstmals auf der neuen Strecke, auch die Schulkinder von Grafenhausen erhielten eine Freifahrt ins Münstertal. Eine Haltestelle mit einem kleinen Bahnhof entstand hier. Unter den großen Kastanienbäumen standen zwei Wellblechbaracken, die eine für den Schalterraum, die andere für die Expressgüter. Die Agentur des Bahnhofes Grafenhausen hatte der Landwirt Ferdinand Anselm übernommen, der unmittelbar neben dem Bahnhof wohnhaft war. Im Jahre 1898 ging die Bahn in das Eigentum der Deutschen Eisenbahn Betriebsgesellschaft AG, der heutigen SWEG, über. Sie führte damals von Ettenheimmünster über Ettenheim, Orschweier - mit Anschluss an die Staatsbahn - bis an den Rhein. Mit dem benachbarten Elsass entwickelte sich ein lebhafter Frachtverkehr, vor allem mit Holz und Bruchsteinen. Vor dem Ersten Weltkrieg, als es noch keine Autos und nur wenig Fahrräder bei uns gab, benutzte man zur Fahrt in die Stadt Ettenheim von hier aus meist die Bahn. Auch nach Orschweier nahmen die meisten die Nebenbahn, um von dort aus in Richtung Freiburg oder Offenburg weiterzufahren. Der unglückliche Ausgang des Ersten Weltkrieges und der damit verbundene Verlust des Elsass brachten für die Nebenbahn aus wirtschaftlichen Gründen das Ende. Die Linie von Orschweier bis an das Rheinufer wurde im Oktober 1920 stillgelegt. Durch die Gemeindereform im Jahre 1974 wurde die Eisenbahnstraße in Grafenhausen zur Sportplatzstraße unbenannt. Nur zwei Kastanienbäume auf dem „Keschteplatz“ und der Straßennamen Tramweg erinnern heute noch an das „Bähnli“.

 

Rudi Rest

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