Karl Friedrich Stehlin wurde am am 15.08.1885 in Hammereisenbach (Schwarzwald) als Sohn von Heinrich und Monika Stehlin geb. Wörter geboren. 1914 schloß er die Ehe mit der Kappler Bäckerstochter Mathilde geb. Glück, die ihm 5 Kinder schenkte. Zwei Söhne sind im 2. Weltkrieg gefallen. Friedrich Stehlin starb am 11.2.1971 und ist auf dem Friedhof Kappel bestattet.
Von 1912 – 1951 war er Lehrer – später Oberlehrer - an der hiesigen Volksschule
Er sprach fließend französich und italieniesch, spielte einigee Instrumente (Klavier, Violine, Flöte, Trompete). Viele Jahre dirigierte er den Kirchenchor und Männergesangverein „Cäcilia“ und spielte die Orgel in der Kirche.
Als begeisterter Fotograf hielt er seine Reisen in Deutschland, Europa, Agypten und Israel bildlich fest. Seine Lichtbildvorträge waren auch in den Nachbargemeinden gut besucht. Im Haus war eigenes ein „Kämmerli“ zum Entwicklen der Fotos eingerichtet worden.
Ein beliebtes Hobby von ihm war auch die Imkerei. Die Bienenstöcke standen in seinem gepflegten Garten hinter dem Haus.
Friedrich Stehlin war der Begründer der Kappler Volksschauspiele (1921 - 1928), die im ganzen Land bekannt wurden. Kunstvolle Kulissen und eine Zuschauerhalle für 1400 Personen bauten die Dorfbewohner dafür im Theaterwald auf. Bis zu 200 Laienspieler aus dem Dorf boten jeden Sonntag - von Mai bis September - volkstümliche Theaterstücke : Der Freischütz (1921 + 1928) - Preziosa (1922)- Rosa von Tannenburg (1924) Genovefa (1925)– Trompeter von Säckingen (1926) – Schwanenritter vom Rhein (1927)
Die Gemeinde widmete ihm zu Ehren eine Straße im Gewann „Obergarten“
Ein Gedicht von Friedrich Stehlin – geschrieben im August 1955 (70.Geburtstag)
Viel frohe und auch ernste Tage
flossen bunt gewürfelt dahin,
sie brachten Glück, sie brachten Plage,
ganz nach meiner Sterne Sinn
gar vieles, was mich einst erfreut,
und wenn mir Tage Schmerzen schufen
fort sind sie – für alle Zeit.
Du traute Stätte edler Kunst
sollst heilig sein uns allen!
War dir auch feind der Zeiten Gunst,
einst hat dein Spiel gefallen.
Was wir gesetzt in deine Erd,
mög ewig fortbestehen!
Ein jedes Plätzlein bleibt uns wert,
weil schönes drauf geschehen.
Kappel am Rhein ,1931, Stehlin
Textmaterial:
Lebenserinnerungen von Friedrich Stehlin, und DSB/Kappel
Zusammengestellt u. bearbeitet:
Lieselotte Salwetter, Kappel