Arbeitskreis Historie Kappel- Grafenhausen
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Rheinfähre Kappel/Rhein

Bildquelle: Claus Leser,Rheinfähre um 1958

Bildquelle: Peter Edelmann, aufgenommen ca.1938/1940

Rückblick: Am 13. August 1954 erschien folgender Artikel  im „Der Altvater“, Heimatblatt der „Lahrer Zeitung“, der hier in unveränderter Form wiedergegeben wird:

Wie die Schiffsbrücke Kappel-Rheinau zustande kam

Jedermann freut sich darüber, daß der Verkehr mit dem linken Rheinufer wieder erleichtert ist, daß  man wieder wie vor dem Krieg nach Straßburg kommen kann, nach Sesenheim oder Reichenweier und Hunaweier. Eines Tages so hoffen wir – wird man auch bei Ottenheim wieder über den Rhein kommen, wie dies ja auch bei Kappel-Rhinau der Fall ist.

Zur Geschichte des Rheinübergangs bei Kappel lesen wir eine interessante Notiz im „Ortenauer Tagblatt und Lahrer Wochenblatt“ vom 8. März 1867 (so nannte sich damals die  „Lahrer Zeitung“, die zu jener Zeit gemeinsam von J.H. Geiger-Lahr und C.F. Bannmüller-Offenburg herausgegeben wurde):

„Bekanntlich besteht zwischen Kappel und Rheinau eine Rheinüberfahrt, welche nach dem Staatsvertrag vom 30. September 1860 ausschließlich von Frankreich in Betrieb genommen wurde. Bisher geschah die Übersetzung von einem Ufer an das andere bloß durch Ruderfähren, weshalb sowohl von den Gemeindebehörden von Kappel, als auch jenen von Rheinau stets um Abhilfe in dieser mangelhaften Verkehrseinrichtung und um Herstellung einer „fliegenden Brücke“ (einer Schiffsbrücke) gebeten wurde, worauf die die beiden Gemeinden umso mehr Anspruch zu haben glauben, als sie mehr bereits in den Jahren 1847 und 1848 durch ihre Gemarkungen auf eigene Kosten Zufahrtstraßen mit einem Kostenaufwand von über 14.000 Gulden erbauten. Der Bau der Straßen geschah, weil von zuständiger Seite versichert wurde, an bezeichneter Stelle eine „fliegende Brücke“ in Betrieb zu setzen. Manche Umstände, so die ungünstigen Stromverhältnisse des Rheins, ließen die Wünsche der Gemeinden zunächst unerfüllt. Nun hat sich die Gemeinde Rheinau unter Zustimmung der Staatsbehörde bereit erklärt, auf eigene Kosten eine „fliegende Brücke“ mit Drahtseil herzustellen, nach Art der im vorigen Jahr (1866) bei Neuenburg getroffenen und bisher sehr bewährten Einrichtung. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren , soll die neue „fliegende Brücke“ bis kommenden Mai in Betrieb gesetzt werden. Hierdurch wird einem wichtigen Bedürfnis abgeholfen. Der Verkehr auf dieser Übergangsstraße wird sich rasch entwickeln, schon der Lage wegen: In der Mitte zwischen Breisach und Straßburg. Um die Herstellung der geplanten Brücke hat sich besonders der gegenwärtige Herr Maire Jhl von Rheinau verdient gemacht, der diese Sache tatkräftig und mit Umsicht in die Hand nahm, wofür ihm auch diesseits der gebührende Dank gezollt wird.“

Der Verfasser des Artikels vom 13. August 1954 ist unbekannt.

Quelle: „Der Altvater“, Heimatblatt der „Lahrer Zeitung“  vom 13. August 1954

 

 

 

Beitrag u. Bearbeitung:Claus Leser

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