Ausschnitt aus dem Tagebuch von Friedrich Stehlin
„Am Kirchweihfest – 12. Oktober 1912 - landete ich mit dem gemütlichen Bähnle am Kappler Hauptbahnhof. Flotte Tanzmusik zog mich unwiderstehlich in den „Anker“- in das volle Dorfleben – wo sofort mit dem lebensfrohen Tierarzt Dr. Kollofrath beste Freundschaft geschlossen wurde. Wir beide waren in diesem guten Gasthof Kostgänger – wir sangen fast täglich mit meiner Klavierbegleitung unsere schmissigen Lieder. Spät erst kam ich in mein neues Heim in der Wittenweierstraße, gegenüber der unheimlichen Klötzlehütte von Elsäßerhofwirt Benz. Ich wurde von Witwe Koßmann und ihren lustigen Töchtern Emma, Hermine und der Schülerin Rosa liebreichst aufgenommen und bewirtet. Anderntags trat ich mit sehr gemischten Gefühlen meinen Dienst im geräumigen Rathaussaal an.“
Bearbeitet: Liselotte Salvetter
Mit freundlicher Genehmigung von Josef Ekkehard Stehlin (Sohn des Friedrich Stehlin)